Es beginnt die Ausmalung - der wesentliche Teil einer Ikone. In der folgenden Dokumentation werden die neuesten Fotos immer unten eingefügt. Viel Freude beim Begleiten des Werdens Ihrer Ikone!
 links: das für diese Ikone angeriebene Pigment des Bodens. Eingerührt in das Gelbe vom Ei ergibt - wie von alters her - das Malmittel.
rechts: die ersten Pinselstriche....
 Schon hier ist Präzision gefragt. Die Flächen werden nacheinander mit der jeweilig angeriebenen Grundfarbe deckend grundiert. Dafür braucht es mehrere Schichten, da die hochlichtechten Pigmente nicht unbedingt auch stark deckend sind.
rechts: Hier die zweite Schicht und es wird noch eine dritte folgen.
 
links: Boden und Berge wurden bereits auf diese Weise angelegt. mitte: Das Braun der Flügel, welches ein kleines bisschen auf das Gold reicht, damit eine schöne Kontur entsteht. Diese Arbeit braucht Geduld, denn solange die Farbe feucht ist, löst sie sich - beim zweiten Überstreichen - gern wieder vom Gold ab. rechts: Das trockene Anreiben der Farbpigmente - hier vom Christus-Gewand - mittels eines Mörsers.
 
So sieht es jetzt aus.
rechts: Die Reihenfolge der Farbaufträge geschieht intuitiv - und mit Erfahrung. Da sich die Wirkung von Farben in Nachbarschaft zu anderen Farben stark ändern können, ist ein besonnener Beginn für die schlussendliche Ausstrahlung der Ikone von besonderer Bedeutung.
  
Die bisherigen Farben. Sie werden immer in zwei Näpfen angerührt, da der erste Farbauftrag magerer geschieht, damit sich die Farbe besser mit der Kreide(tafel) verbinden kann.
 
... die Strukturen bekommen mehr und mehr Klarheit.
Das Fotografieren ist schwer, da die wunderbar gelungene Vergoldung mein Atelier wie ein Spiegel reflektiert!
  
Weitere Farben: Die Engel, auch ein grüner Ton sowie das erste braun der Baumstämme und Äste vertreiben so langsam das Weiß...
  
D i e F arbe “Blau” wird aus schwarzem und weißem Pigment gebildet. Der linke obere Engel, die Mutter Gottes und einige Figuren tragen diese Farbe.
  
... und ein weiterer Rotton einiger Gewänder. Einige Kleider sowie die roten Bögen im oberen Bereich der Ikone werden mit echtem Zinnober ausgemalt. Alle Farben wurden nun definiert - bis auf die Gesichter, Hände und Füße, die im nächsten Schritt Schicht für Schicht aufgelegt werden, bis auch diese deckend erscheinen.

Hier können Sie, sehr geehrter Herr Zimmerl, noch einmal miterleben, wie der Hautton (griechisch: Sarka) mittels der Pigmente Schwarz, Rot Ocker und eines Mörsers individuell angerieben wird.
  
Die Ikone ist nun farblich “erschlossen”. Alles ist aufeinander abgestimmt - immer in Hinblick auf die später erscheinenden Lichter der Ikone. Es ist also eine vorausschauende Malerei. Dazu brauchte es Ruhe und Hingabe, ein meditativ-betendes Hineinfühlen, bevor die nächste Farbe wohl gewählt wurde. “Herr, nicht ich, sondern Du durch mich hindurch.”
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