Hier sehen Sie die Schritte der Ausgestaltung und Ausmalung Ihrer Ikone.
Der Boden wurde fein in Stricheltechnik mit dunkler Farbe lasiert, damit der Eindruck entsteht, die Figuren würden von vorn angestrahlt werden. Dies ist ein Gegensatz zur byzantinischen Ikonenmalerei, wo es keinen Lichteinfall und keine Schatten gibt.
Ausserdem wurde der rote Kleidersaum und das Epitraxilion schon durch Lasuren plastisch hervor gearbeitet .
Hier nun auch das zweite Epitraxilion - ein unerlässliches Teil des Messgewandes, ohne dem ein Priester keine liturgische Handlung vollziehen darf. Es symbolisiert auch den Jordanfluss und somit die Taufe Christi. Das rechte Omophorio wurde in einem ersten Schritt ebenfalls lasiert. Die seltsame helle Fläche, so habe ich inzwischen verstanden, ist eine Reflektion vom verdecktem Kelch, so als würde er unter dem Tuch nach unten hin leuchten!

Das rosa Gewand bekommt Lasuren in feinem Krapplack. Schicht um Schicht verdunkeln sich so die Faltenwürfe und Ränder. Die Enden beider Omophorien und die drei Troddeln des Epigonatos sowie die Innenflächen der Ärmel wurden ebenso vorsichtig und in vielen Schichten a ufgebaut. Auch das Evangelium erhielt erste Lasuren.
rechts: rechtes Omophorium: eine weitere Lasur verhilft einigen Stellen zu einem “goldigeren Glanz”. Der Schattenwurf der Hände wird ausgearbeitet.


links:
Erste Aufhellungen in feinen Lasuren des rosa Gewandes.
rechts:
Das linke Omophorium und das Epigonato wurden schattiert - und zwar in einem kalten Farbton. Ebenso das hellgraue Untergewand im Ärmelloch und am Kragenausschnitt.

Das Evangelium wurde ausgemalt. Der Buchrücken und das Emblem auf der Vorderseite wurden stufenlos, aber in mehreren Schichten aufgehellt. Der Schatten der Hände des rechten Heiligen wurden verstärkt. Der Fuss des Kelches sowie die Epimanikia wurden ebenfalls mit Lichtern aufgehellt.
 
links:
Das blaue Untergewand erhielt dunkle Lasuren und Schattenwürfe.
rechts:
Die Kreuze wurden in die Omophorien “eingewebt”.

Die Lichter des blauen Untergewands sowie des verdeckten Kelches sind angelegt. Die Konturen der Gesichter wurden gezeichnet und der Grundton der Haare aufgetragen.

rechts: schon lange fertig, aber ich bin nicht dazu gekommen, die Fotos zu bearbeiten und hochzuladen. Verzeihung (siehe weiter unten). Hier sehen Sie die Ausarbeitung des Inkarnats. der rechte Heilige befindet sich noch in der Grundform, der linke Heilige hat bereits eine zweite Aufhellung in Gesicht und Händen. Die Bärte bekamen ebenfalls zarte Aufhellungen

links: Hier sind die Lichter der Gesichter vollständig ausgearbeitet. Es wurde eine zarte Rötung auf die Wangen gelegt und die Augen erhielten ihren eigenen Glanz.
Nun fehlen nur noch die Details der Halsketten.
Die Verzögerung der Fotos hatte drei Gründe: Zum einen freute ich mich, einer Schweizerin einen Intensiv-Wochenkurs in Ikonenmalen durchgeführt zu haben, und zum zweiten bekam ich die spontane Möglichkeit, zwei Schaufenster in der Harburger Innenstadt mit meinen Ikonen dekorieren zu dürfen und drittens stand mir der Papierkram, Nachweise und Belege für die Künstlersozialkasse bis zum Halse.... - doch ich hoffe, die Unterlagen reichen nun endlich aus, um mich und meine Arbeit anzuerkennen und in die KSK aufzunehmen.
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